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Quelle: Fressnapf-Journal, August 2005 



Seit fast 20 Jahren arbeitet Heinz
Szobries an seinem Idealhund, dem Elo. Aber warum noch eine
Hunderasse, wenn es schon für jeden Geschmack Hunde gibt?
Für den pensionierten Tierpfleger aus dem niedersächsischen
Dedelsdorf ist das ganz einfach: Er hat eben für sich den
idealen Familienhund noch nicht gefunden und daher eigene
Erfahrungen und Ansprüche in seine „Erfindung“, den Elo
gesteckt.
Szobries findet viele Rassen heute
überzüchtet oder sehr anspruchsvoll in der Haltung: „
Gebrauchshunde muss man stundenlang bewegen und
beschäftigen, ebenso Jagdhunde, damit sie ausgeglichene
Familienhunde sind.“ Er wollte einen Begleiter, der seinen
Halter nicht stresst. Dazu kinderfreundlich, wachsam, aber
nicht aggressiv und vor allem gesund.
Jahrelang hat er seine Bobtails und
Eurasier beobachtet und dabei faszinierende Unterschiede im
Verhalten und Wesen der beiden Rassen festgestellt. Ein
Beispiel: „ Während der Bobtail schon mal versehentlich auf
seine Welpen tritt, ist der Eurasier absolut
instinktsicher,“ erzählt Szobries. „ Erlegt sich sogar in
U-Form um seine Welpen, um sie zu wärmen. Das Gute am
Bobtail dagegen ist sein robustes, belastbares Wesen.“ Den
zotteligen Vierbeiner kann nichts so leicht aus der Ruhe
bringen.
Freundlich zu
Kindern
So eine hohe Reizschwelle ist Szobries
wichtig für den Umgang mit Kindern. Es lag für ihn nahe, die
Instinktsicherheit des Eurasiers und die nervenstarke
Gelassenheit des Bobtails zu kombinieren. Sein Ziel: ein
Familienhund, verträglich mit Mensch und Tieren – eigenen
wie fremden. So friedlich, dass er selbst seinen Futternapf
nicht verteidigt. Ein Hund, der den Halter nicht stresst.
Also keine Raufereien mit Artgenossen, keine Hetzjagden auf
Wild. Der Elo soll von Natur aus Desinteresse an Wild zeigen
– und nicht erst nach schweißtreibend langer Erziehung.
Laut Szobries ist er auf dem besten Weg:
Etwa ein Drittel seiner erwachsenen Hunde verfolgt das Wild
nur noch mit den Augen, ein Drittel kommt gleich, eines
später zurück, hetzt aber nicht, erzählt er stolz. Das
Äußere seiner Züchtung war Szobries nicht so wichtig. Vom
Bobtail wollte er lediglich die hellen Abzeichen im Fell,
damit man den Hund in der Dämmerung besser sehen kann.
Bereits 2000
Neuzüchtungen
Mit der Vorstellung, einen Hund vorrangig
nach Verhaltensmerkmalen und Sozialverhalten zu züchten,
begann Szobries 1987, Tiere mit den besten Voraussetzungen
zu kreuzen. Aus Mangel an Eurasiern wurde ein naher
Verwandter, der Chow-Chow, zum Stammvater des Elo. Der Name
steht für Eloschaboro - aus den drei Ausgangsrassen
Eurasier, Bobtail und Chow - und wurde patentrechtlich
geschützt.
Etwa fünf bis zehn Jahre schätzt
Szobries, dauert es noch: Von Generation zu Generation kommt
er seinem Zuchtziel näher. Über 2000 seiner nicht vom
FCI-anerkannten Neuzüchtungen tummeln sich bereits in
Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den USA – wobei
der kleine Elo bei Hundefreunden genauso beliebt ist wie der
große.

Der Elo ist 46 bis 60 cm groß. Für die
Miniversion, den Klein-Elo wurden auch eine „leise“
Pekinesen Hündin und ein Spitz mit eingekreuzt. Szobries
strebt einen Hund an, der möglichst nicht kläfft und den man
nicht stundenlang bürsten muss: Sein Fell ist pflegeleicht.
Beide Elos gibt es glatt- und rauhaarig. Ein einheitlichen
Aussehen haben sie nicht. Die älteste Hündin wurde bisher 16
Jahre alt.
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